Wohin traut sich kein Vampir?

Auszug aus "De’ Dreschflegl", Ausgabe 1/2007

Ihr wisst das nicht? Natürlich zum Mittelalterfest nach Eggersdorf! Dort ist die Luft so mit Knoblauchduft angereichert, so dass es Dracula Angst und Bange wird und er einen großen Bogen drum herum fliegt.

Warum? Weil König Andi für sein kleines Fest eine Spezialität kreiert hat: "Knoblauchbrot".

Dort ist die Luft so mit Knoblauchduft angereichert, dass es Dracula Angst und Bange wird und er einen großen Bogen drum herum fliegt. Warum? Weil König Andi für sein kleines Fest eine Spezialität kreiert hat: "Knoblauchbrot".

Was ist das? Man nehme eine alte Blechtonne, versehe sie unten mit einer kleinen Tür zum Heizen und befestige darauf eine große Paella-Pfanne. Wenn darunter richtig ein schönes Feuerchen brennt, nehme man Knoblauchöl aus eigener Herstellung (eine Flasche wird zum Drittel mit Knoblauchzehen gefüllt und dann mit Öl aufgefüllt) und tränke damit die Pfanne. Sobald das Öl heiß ist, lege man in Scheiben geschnittenes Schwarzbrot hinein und röste es auf beiden Seiten an. Dann nehme man es heraus, bestreiche es mit Bibbelskäs und garniere mit Schnittlauch und klein geschnittenen Knoblauchzehen.

 

Ihr denkt, das essen nur Verrückte? Weit gefehlt! König Andi hatte nun Irma und Lutz Würzberg aus Wittenberg und uns Brettener die Aufgabe zugedacht, diese "Delikatesse" zu zubereiten und unter die Leute zu bringen, was vorzüglich klappte. Nach einer Stunde gab es keinen Käse mehr. Wir hatten alles verkauft. Die Besucher rissen uns die Brote förmlich aus den Händen. So waren nur noch Knoblauch und Knoblauchöl übrig.

Aber Not macht erfinderisch. So verarbeiteten wir auf Anregung von Alexander Kerres unseren soeben fertig gewordenen Waffelteig mit Zucker und Bailey in der Paellapfanne mit Knoblauchöl. Der Geschmack war äußerst interessant. Zuerst schmeckte man die Süße, dann das Aroma des Kakaolikörs und erst beim Hinunterschlucken entfaltete sich der Knoblauchgeschmack. Der Renner waren diese Omeletts nicht.

Bei den Gästen besser angekommen sind da die "Mäuseschwänzchen" von Helga Freund von den Wittenberger Bauern.

Ihr wisst nicht, was das ist? Also man suche Akazienblüten, tauche sie in Omelettteig und backe sie im Fett aus. Wir hatten natürlich nur Knoblauchöl. Der Knoblauchgeschmack hat auch hier etwas gestört. Vielleicht hat auch das kleine Getier gestört, das nach Aussage von Helgas Mann Uwe den Geschmack erhöhen soll.

 

 

Natürlich hatten wir, die Burkhardts plus Eins (A. Kerres) die weite Reise nicht nur unternommen, um Knoblauchdüfte zu genießen. Daniela unterrichtete die Eggersdorfer im Tanzen und machte dabei auch vor ihren armen Eltern nicht Halt. So ist Jürgen inzwischen ein perfekter "Jig"-Tänzer und auch ich habe mich durch einige Runden gequält.

Über das Wetter konnten wir uns in diesem Jahr nicht beklagen. Es war zwar zwischendurch etwas kühl, aber es hat nicht geregnet, so dass wir das "Festle" richtig genießen konnten.

Anita Burkhardt