Pipentid

Musik und Tanz aus Mittelalter und Renaissance

Wendische Musik: Mittelalter zwischen Elbe und Oder

Der württembergische Mönch Emmerich von Ellwangen berichtet im 9. Jahrhundert von fahrenden wendischen Musikanten und hebt dabei die slawische Tanzfreudigkeit hervor: "sclavus saltans".

Während der Schlacht am Tanger beim großen Aufstand im Jahre 983 schritten nach einem Bericht des Chronisten Thietmar von Merseburg Bläser dem wendischen Heer voran. Und noch aus der Zeit der Wendenkreuzzüge unter Bischof Otto von Bamberg wird berichtet, die Wenden würden auf Hörnern blasen.

Totenklagen und Schwerttänze, wie sie im elbslawischen Gebiet vorgetragen wurden, bezeugen eine Symbiose von Musik und Ritus sowie altüberlieferte Vorstellungen von magischen und heilenden Kräften der Musik. Noch heute heißt es in einem sorbischen Sprichwort: "Wenn die Musik erklingt, heilen tausend Schmerzen!".

Eine eigenständige wendische Musikkultur ist belegt durch archäologische Funde und historische Berichte. So wurden z.B. Knochenflöten, Maultrommeln und Fragmente eines Saiteninstrumentes, das `gusla` genannt wurde, bei Ausgrabungen gefunden.

Codex Manesse

Bild Codex Manesse

Die damals weit verbreiteten Instrumente finden sich in der berühmten Heidelberger Liederhandschrift "Codex Manesse", hier zum Beispiel in einem Bild über den Minnesänger Heinrich Frauenlob.


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