Pipentid

Musik und Tanz aus Mittelalter und Renaissance

Dudelsäcke in der Mark Brandenburg

Bild Otto IV

Markgraf Otto IV. von Brandenburg (1266-1309)
Große Heidelberger Liederhandschrift
(Codex Manesse)
Zürich 1305 bis 1340

Über die Verbreitung der Sackpfeifen in der Mark Brandenburg wird relativ wenig berichtet. Es ist aber anzunehmen, dass sie hier ähnlich wie in Mecklenburg (PIPEN) oder den angrenzenden slawischen Regionen Verwendung fanden.

In der Manessischen Liederhandschrift ist unser Markgraf Otto IV beim Schachspiele mit seiner Frau zu bewundern. Der Musikant rechts unten im Bild spielt auf einem recht martialisch anmutenden Dudelsack. Beim Schachspiele mag das vielleicht störend sein, aber dieser "Otto mit dem Pfeile" im Kopf (er wurde bei der Belagerung von Staßfurth an der Bode am Kopf von einem Pfeil getroffen und ließ diese Pfeilspitze - aus Misstrauen gegenüber den Ärzten - ein Jahr lang in der Wunde) hatte vielleicht ein eingeschränktes Hörvermögen oder wollte nur seine kluge schöne Frau vom Spiele ablenken.

 



Bild Dudelsack

Weniger bekannt ist, dass sich in der Sorbischen Kultur eine Dudelsackform erhalten hat. Die Volksmusik mit der traditionellen Spielweise auf den sorbischen Instrumenten Dudelsack (kozol) und kleine dreiseitige Geige (fidle) wird hier noch in ihrer ursprünglichen Form gepflegt. Der Dudelsack war früher in zwei Typen, dem großen (kózol) und dem kleinen (mechawa, dudki, kózlo) bekannt. Ihrer Konstruktion, Hauptbestandteile und Spielweise nach gleichen sich die beiden sorbischen Dudelsäcke durchaus.

Der Spieler betätigt einen unter dem rechten Ellbogen befestigten Blasebalg, um dem Windsack aus Ziegenfell oder Ziegenleder unter dem linken Arm Luft zuzuführen.

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